Grenzordnung und Grenzmanagement in Zentralasien. Das Beispiel Tadschikistan

Von Kosimscho Iskandarow

Zusammenfassung
In Zentralasien besteht ein Grenzproblem in doppelter Hinsicht: Die Mehrheit der neuen Staaten hat aus der Sowjetzeit nicht eindeutig festgelegte Landesgrenzen geerbt, die nun in komplizierten und konfliktgeladenen zwischenstaatlichen Verhandlungen delimitiert werden müssen. Daneben ist aber auch die Grenzsicherung unbefriedigend gelöst, Usbekistan hat Teile seiner Grenze vermint, wegen der schlechten Ausrüstung der Grenztruppen ist die Situation an der tadschikisch-afghanischen Grenze unruhig und unsicher. Internationale Unterstützung hat nach Meinung des Verfassers noch keinen durchschlagenden Erfolg gebracht.

PDF-Datei in neuem Fenster anzeigen

Zum Weiterlesen

Analyse

Balanceakt im Ukraine-Konflikt – Kasachstan will seine Eigenständigkeit wahren

Von Edda Schlager
Zwar ist Kiew weiter von Astana entfernt als von Berlin, dennoch sehen Bürger wie auswärtige Beobachter Kasachstan von den Ereignissen in der Ukraine besonders betroffen. Grund ist der gemeinsame übermächtige Nachbar Russland, mit dem beide Staaten eine lange gemeinsame Geschichte und Grenze sowie eine große russische Minderheit verbindet. Bislang gibt es keine wirklich beunruhigenden Anzeichen. Innerhalb des Landes treten die Unterschiede zwischen Russen und Kasachen verbal stärker zutage, separatistische Tendenzen sind aber nicht zu beobachten. International versucht Präsident Nasarbajew seine bewährte Politik der guten Beziehungen nicht nur zu Russland, sondern auch der Ukraine, dem Westen und China fortzuführen. (…)
Zum Artikel
Analyse

Ethnonationalismus in Kirgistan. Die Ereignisse im Juni 2010

Von Judith Beyer
In Kirgistan ist seit der Unabhängigkeit unter wechselnden Regierungen ein Staat errichtet worden, der sich an der Sprache, an imaginierten Ursprüngen, an der neu geschriebenen Geschichte und an als »typisch kirgisisch« verstandenen Werten und Traditionen orientiert. Andere ethnische Gruppen werden geduldet, aber nicht aktiv in den Prozess der Nationswerdung einbezogen. Der Konflikt zwischen ethnischen Kirgisen und ethnischen Usbeken im Juni 2010 geht daher nach Ansicht der Autorin nicht auf weit in der Vergangenheit liegende historische Unterschiede zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen oder die Problematik der Grenzziehung in der Sowjetzeit zurück. Das Problem liegt vielmehr darin, dass in den letzten zwanzig Jahren kirgisische Ethnizität zum Hauptmarker kirgisischer Staatlichkeit gemacht wurde.
Zum Artikel

Logo FSO
Logo DGO
Logo ZOIS
Logo DPI
Logo IAMO
Logo IOS