Die zentralasiatischen Republiken und die Schanghai Organisation für Zusammenarbeit (SCO)

Von Stephen Aris

Zusammenfassung
Gewöhnlich wird die SCO als eine russisch-chinesische Organisation betrachtet. Doch spielen auch die zentralasiatischen Mitgliedstaaten eine wichtige Rolle in diesem Bündnis. Der vorliegende Beitrag analysiert sowohl ihre Interessen an und in der SCO als auch ihre Vorbehalte und Bedenken. Im Ergebnis sieht er ein Überwiegen der für die zentralasiatischen Führungen positiven Aspekte und eine wachsende Bedeutung des Bündnisses im Falle eines amerikanischen Rückzuges aus Afghanistan.

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Analyse

Die Haltung der zentralasiatischen Staaten und Gesellschaften zum Krieg in Israel und Gaza. Ein Blick auf die diplomatischen, geopolitischen und sozialen Implikationen

Von Andrei Kazantsev-Vaisman
Der Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat eine internationale Schockwelle ausgelöst, die weit über den Nahen Osten hinausging und auch Zentralasien erfasst hat. Der Beitrag untersucht die diplomatischen Herausforderungen, mit denen die zentralasiatischen Staaten seit dem Beginn des Israel-Hamas-Kriegs konfrontiert sind. Trotz der propalästinensischen Einstellung ihrer Bevölkerungen setzen die zentralasiatischen Regierungen im Nahostkonflikt auf eine ausgewogene Positionierung zwischen Neutralität und Pragmatismus. Internationale Foren bieten den zentralasiatischen Staaten eine Möglichkeit, sich formal in den globalen antiisraelischen Konsens zu integrieren und gleichzeitig von der radikalen Pro-Hamas-Propaganda von Akteuren wie Iran und Türkei abzugrenzen. (…)
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Analyse

Geopolitische Phantasien und wirtschaftliche Realitäten – Einige Überlegungen zum Pipeline-Projekt »Nabucco«

Von Roland Götz
Die Nabucco-Pipeline soll dem europäischen Absatzmarkt neue Gaslieferanten außerhalb Russlands zugänglich machen und einen Gastransportweg eröffnen, der nicht über russisches Territorium verläuft. Mit ihr sind unterschiedliche Erwartungen kommerzieller und politischer Akteure verbunden, die allerdings nicht alle realistisch sind. Als Lieferanten für Nabucco kommen vor allem Aserbaidschan und Turkmenistan in Frage, auf absehbare Zeit jedoch nicht der Iran und andere nahöstliche Staaten. Für die Gasversorgung Europas wird Nabucco zwar nur eine untergeordnete Rolle spielen, aber die Verhandlungsmacht einzelner Staaten des Kaspischen Raums gegenüber Russlands Gazprom stärken. Ob und wann die Nabucco-Pipeline tatsächlich gebaut wird, hängt wesentlich von der Entwicklung des europäischen Gasbedarfs ab. (…)
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