Von Kanykey Jailobaeva
Zusammenfassung
Infolge einer blutigen Revolution und eines tragischen ethnischen Konflikts hat Kirgistan im Jahr 2010 eine Phase politischer und sozialer Instabilität durchlebt. Der anschließende politische Wandel hin zu einem parlamentarischen System brachte dann aber einen wichtigen Schritt für die zukünftige Entwicklung des Landes. Seit 2010 hat die Zusammenarbeit zwischen ausländischen Trägern von Entwicklungshilfe und zivilgesellschaftlichen Organisationen zugenommen, insbesondere was die Probleme im Zusammenhang mit der Bewältigung des Konflikts im Süden des Landes angeht. Doch hat sich, im Ganzen gesehen, die Interaktion zwischen Zivilgesellschaft und Geldgebern im Rahmen des herkömmlichen Schemas »Geldgeber auf der einen und Unterstützungsempfänger auf der anderen Seite« bewegt. Obwohl es andere Quellen der Geldbeschaffung gibt, beispielsweise öffentliche Aufträge im Sozialbereich und Sozialprojekte auf Rentabilitätsbasis, beziehen zivilgesellschaftliche Organisationen den größten Teil ihrer finanziellen Mittel immer noch von internationalen Geldgebern. Dies prägt ihre Überlebensfähigkeit wie auch ihre Beziehungen zu ihren Zielgruppen. Am wichtigsten ist, dass der Rückgang der Finanzierung von NGOs durch internationale Geber und deren Rückzug aus dem Bereich der Kompetenzstärkung der Zivilgesellschaft die Existenz und Funktionsfähigkeit von zivilgesellschaftlichen Organisationen sehr viel schwieriger gemacht haben.