Zentralasien-Analysen
Ausgabe 76 (25.04.2014) — DOI: 10.31205/ZA.076.01, S. 2–6
Zusammenfassung
Die Kumtor-Goldmine, das größte Vorkommen dieses Edelmetalls in Zentralasien und der wichtigste Steuerzahler Kirgistans, ist schon seit Beginn der Förderung 1997 Quelle von Auseinandersetzungen. Seit 2010 geht es bei den Konflikten in erster Linie um die gerechte Verteilung von Ressourcen. Befürworter einer Nationalisierung der Mine stellen dies jedoch als einen Kampf für die Souveränität des Landes dar. Die Regierung hat bei den Verhandlungen im vergangenen Jahr versucht, ihre Anteile an der Mine zu vergrößern, um mehr Kontrolle und größere Einkünfte zu erreichen. Während das Parlament darüber debattiert, wie das zu erreichen ist, sind für die Bevölkerung Protest und Gewalt zum Ventil für ihre Frustration über den sich hinziehenden Prozess geworden. Das aktuell ausgehandelte Rahmenabkommen ist ein Fortschritt, es muss aber noch endgültig abgeschlossen werden. Außerdem besteht nach wie vor die Notwendigkeit, sich mit den grundlegenden Problemen der durch den Abbau betroffenen Gemeinden und die fehlende Kommunikation zwischen den Anteilseignern auseinanderzusetzen. Ohne Lösung dieser Probleme werden Kirgistans Versuche, seinen Bergbausektor zu reformieren ihr Ziel weit verfehlen und in weiteren Konflikten münden.