Analyse Von Roger N. McDermott
Nach mehreren Jahren Distanz ist gegenwärtig wachsendes Interesse der NATO/USA an einer Wiederannäherung an Usbekistan zu verzeichnen. Der folgende Beitrag versucht Chancen und Probleme einer erneuerten Zusammenarbeit vor allem für Usbekistan zu benennen und bewerten und kommt zu der Prognose, dass Usbekistan aus den Erfahrungen der letzten Jahre gelernt hat und sich, trotz teilweise zusammenfallender Interessen, nur sehr vorsichtig auf ein erneutes Engagement mit der NATO einlassen wird.
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Analyse Von Judith Beyer
In Kirgistan ist seit der Unabhängigkeit unter wechselnden Regierungen ein Staat errichtet worden, der sich an der Sprache, an imaginierten Ursprüngen, an der neu geschriebenen Geschichte und an als »typisch kirgisisch« verstandenen Werten und Traditionen orientiert. Andere ethnische Gruppen werden geduldet, aber nicht aktiv in den Prozess der Nationswerdung einbezogen. Der Konflikt zwischen ethnischen Kirgisen und ethnischen Usbeken im Juni 2010 geht daher nach Ansicht der Autorin nicht auf weit in der Vergangenheit liegende historische Unterschiede zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen oder die Problematik der Grenzziehung in der Sowjetzeit zurück. Das Problem liegt vielmehr darin, dass in den letzten zwanzig Jahren kirgisische Ethnizität zum Hauptmarker kirgisischer Staatlichkeit gemacht wurde.
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