Turkmenistans Exportkrise: Ist TAPI die Lösung?

Von Luca Anceschi

Zusammenfassung
Rutscht Turkmenistan allmählich in eine beispiellose Exportkrise? Das Scheitern des Regimes bei der Umsetzung wichtiger Diversifizierungsmaßnahmen – vor allem solchen mit Einfluss auf die Produktionsstruktur, welche in all den Jahren nach dem Zerfall der Sowjetunion unverändert geblieben ist – hat sich in jüngster Zeit durch eine unerwartete, wenn auch nicht unvorhersehbare, Einengung der Exportoptionen des Landes noch verschlimmert. Der Gasexport, die Haupteinnahmequelle Turkmenistans, könnte sich bald zu einer größeren Herausforderung entwickeln. Im folgenden Text wird die schwierige Exportlage des Landes in einen breiteren Kontext gestellt und die Frage diskutiert, inwiefern die geplante Turkmenistan–Afghanistan– Pakistan–Indien (TAPI) Pipeline eine adäquate Lösung für die mittelfristig eintretende Exportkrise sein kann.

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Analyse

Zwischen staatlicher Kontrolle und Liberalisierung. Baumwollanbau in Usbekistan und Kasachstan im Vergleich

Von Anastasiya Shtaltovna, Anna-Katharina Hornidge
Seit der Auflösung der Sowjetunion haben Kasachstan und Usbekistan unterschiedliche Entwicklungspfade im Bereich des Baumwollanbaus eingeschlagen. Während die Baumwollproduktion in Usbekistan weiterhin die Quelle eines beträchtlichen Teils der exportbasierten Staatseinnahmen bildet, ist sie in Kasachstan – einem Land mit einer stärker auf die Ausbeutung seiner Öl- und Gasvorkommen ausgerichteten Wirtschaft – nicht von strategischer Bedeutung. Entsprechend schenken die Regierungen beider Länder der Baumwollproduktion ganz unterschiedliche Aufmerksamkeit. Die beiden Staaten differieren auch in Bezug auf marktwirtschaftliche Reformen: In Usbekistan ist die Regierungskontrolle über den Baumwollsektor weiterhin sehr ausgeprägt, während sich in Kasachstan eine allmähliche Lockerung der Kontrolle vonseiten des Staates vollzogen hat. Der Vergleich beider Staaten führt die Autoren zu einer Reihe von Empfehlungen zur Optimierung des Baumwollsektors Usbekistans, vor allem weniger Einmischung des Staates, Erhöhung des Ankaufpreises für Baumwolle, eine Vereinfachung des Steuersystems und Kapazitätsaufbau unter den landwirtschaftlichen Produzenten
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Analyse

Kasachstan und das Atom – Zur Gründung der Bank für schwach angereichertes Uran

Von Birgit Wetzel
Mit der Unterzeichnung der entsprechenden Verträge im Sommer 2015 in Astana wurde die Schaffung der weltweit ersten Bank für schwach angereichertes Uran im kasachstanischen Ust-Kamenogorsk besiegelt. Sie wird in einem Staat errichtet, der aus der Sowjetzeit ein besonderes Verhältnis zum Thema Atom mitbringt, erinnert sei an die dramatischen Folgen der Atomwaffentests in Semipalatinsk und die entschiedene Abkehr von Atomwaffen nach der Unabhängigkeit, aber auch das positive Verhältnis zur Energiegewinnung durch Atomkraft und den Handel mit Uran. Die neue Einrichtung unter Kontrolle der IAEA wird nach Ansicht der Autorin weltweit mehr Sicherheit nicht nur bei der regelmäßigen Versorgung von Leichtwasserreaktoren mit atomarem Brennstoff, sondern auch bezüglich der internationalen Kontrolle über nukleares Material bringen. Allerdings besteht noch Aufklärungsbedarf für die örtliche Bevölkerung.
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