Von Uladsimir Dunaeu
Zusammenfassung
Seit Mai 2015 ist Belarus Mitglied im Europäischen Hochschulraum. Damit hat sich das offizielle Minsk zu einer umfassenden Hochschulreform in den nächsten drei Jahren verpflichtet. Die belarussische Bereitschaft hierzu ist vor allem mit dem finanziellen Interesse an mehr ausländischen Studierenden zu erklären. Die bedingte Aufnahme von Belarus in den Bologna-Prozess ist zugleich als Erfolg der belarussischen Zivilgesellschaft und insbesondere des Gesellschaftlichen Bologna-Komitees zu werten. Sie muss außerdem im Kontext der verbesserten Beziehungen zwischen Belarus und der EU vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts gesehen werden. Gleichwohl besteht die Gefahr, dass das offizielle Minsk seine Reformbereitschaft lediglich simuliert.