Die Herausforderungen des polnischen Arbeitsmarktes

Von Irena Wóycicka

Zusammenfassung
Nach der wirtschaftlichen Stagnation in den Jahren 1999 bis 2002, die von einer Verminderung der Beschäftigung und einem Anstieg der Arbeitslosenquote gekennzeichnet war, stellte sich eine Phase der wirtschaftlichen Belebung ein. Diese hat mit einiger Verzögerung eine Umkehr der negativen Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt zur Folge: 2006 war das erste Jahr, in dem eine sichtbare Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt eintrat, d.h. ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit und ein Anstieg der Beschäftigung. Trotz dieser bedeutenden Verbesserungen des letzten Jahres ist die Situation auf dem polnischen Arbeitsmarkt weiterhin schwierig. Über 2 Mio. Polen sind immer noch arbeitslos. Nur etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter ist erwerbstätig. Darüber hinaus stellt auch die geringe berufliche Aktivität ein Problem dar. Eine grundlegende und anhaltende Verbesserung der Arbeitsmarktindikatoren ist nur dann möglich, wenn die strukturellen Ursachen der Arbeitslosigkeit und der niedrigen Beschäftigungsquote beseitigt werden. Damit könnte auch den negativen Tendenzen, die mit dem Prozess der Alterung der Gesellschaft verbunden sind, entgegengewirkt sowie das Ausmaß der Armut reduziert werden.

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Analyse

Flucht, Vertreibung, Aussiedlung der deutschen Bevölkerung aus Polen nach 1945. Eine Inhaltsanalyse polnischer Schulbücher für den Geschichtsunterricht in der Mittel- und Oberschule

Von Krzysztof Ruchniewicz
Das Ende des Kommunismus hatte die Aufhebung der politischen Beschränkungen im Geschichtsunterricht zur Folge. Dies war insbesondere für die Vermittlung der Geschichte des 20. Jahrhunderts von Bedeutung, die vordem am stärksten manipuliert worden war. Dabei wurde das Fach Geschichte manchmal wie ein Lackmuspapier für die Enttabuisierung bestimmter Themen behandelt. Zu Neubewertungen kam es nicht zuletzt bei den kontroversen Themen in den deutsch-polnischen Beziehungen, wozu die Zwangsumsiedlung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs und in den ersten Nachkriegsjahren aus den polnisch gewordenen Gebieten gehört. (…)
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Analyse

Eine Bilanz der polnischen Schulpolitik seit 1989

Von Sonja Steier
Der politische Umbruch des Jahres 1989 löste im polnischen Bildungsbereich einen tiefgreifenden Wandel aus, der sich sowohl durch institutionelle als auch konzeptionelle Reformelemente auszeichnete und anfangs teilweise von unkoordinierten oder auch widersprüchlichen, insgesamt jedoch tiefgreifenden Reformmaßnahmen begleitet wurde. Zehn Jahre später mündeten diese Maßnahmen in eine grundlegende systemische Reform, die hauptsächlich mit der bevorstehenden EU-Integration und den damit im Zusammenhang stehenden Herausforderungen sowie mit der Reform der territorialen Selbstverwaltung (Dezentralisierung) begründet wurde. Alle nachfolgenden bildungspolitischen Neuerungen setzten konsequent an der 1999 begonnenen strukturellen Bildungsreform an. Seitdem hat sich die Dynamik dieser Prozesse jedoch weiter beschleunigt und viele der Reformansätze im Bildungssektor folgen inzwischen nicht nur den Linien europäischer Bildungspolitik, sondern sind auch – ähnlich den deutschen Entwicklungen – als Lösungsversuche für den verschärften Wettbewerb und die Internationalisierung aller Lebensbereiche zu werten. Dieser Prozess kann mit dem Begriff der »rollenden Bildungsreform« beschrieben werden. (…)
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