Die Herausforderungen des polnischen Arbeitsmarktes

Von Irena Wóycicka

Zusammenfassung
Nach der wirtschaftlichen Stagnation in den Jahren 1999 bis 2002, die von einer Verminderung der Beschäftigung und einem Anstieg der Arbeitslosenquote gekennzeichnet war, stellte sich eine Phase der wirtschaftlichen Belebung ein. Diese hat mit einiger Verzögerung eine Umkehr der negativen Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt zur Folge: 2006 war das erste Jahr, in dem eine sichtbare Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt eintrat, d.h. ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit und ein Anstieg der Beschäftigung. Trotz dieser bedeutenden Verbesserungen des letzten Jahres ist die Situation auf dem polnischen Arbeitsmarkt weiterhin schwierig. Über 2 Mio. Polen sind immer noch arbeitslos. Nur etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter ist erwerbstätig. Darüber hinaus stellt auch die geringe berufliche Aktivität ein Problem dar. Eine grundlegende und anhaltende Verbesserung der Arbeitsmarktindikatoren ist nur dann möglich, wenn die strukturellen Ursachen der Arbeitslosigkeit und der niedrigen Beschäftigungsquote beseitigt werden. Damit könnte auch den negativen Tendenzen, die mit dem Prozess der Alterung der Gesellschaft verbunden sind, entgegengewirkt sowie das Ausmaß der Armut reduziert werden.

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Analyse

Eine Bilanz der polnischen Schulpolitik seit 1989

Von Sonja Steier
Der politische Umbruch des Jahres 1989 löste im polnischen Bildungsbereich einen tiefgreifenden Wandel aus, der sich sowohl durch institutionelle als auch konzeptionelle Reformelemente auszeichnete und anfangs teilweise von unkoordinierten oder auch widersprüchlichen, insgesamt jedoch tiefgreifenden Reformmaßnahmen begleitet wurde. Zehn Jahre später mündeten diese Maßnahmen in eine grundlegende systemische Reform, die hauptsächlich mit der bevorstehenden EU-Integration und den damit im Zusammenhang stehenden Herausforderungen sowie mit der Reform der territorialen Selbstverwaltung (Dezentralisierung) begründet wurde. Alle nachfolgenden bildungspolitischen Neuerungen setzten konsequent an der 1999 begonnenen strukturellen Bildungsreform an. Seitdem hat sich die Dynamik dieser Prozesse jedoch weiter beschleunigt und viele der Reformansätze im Bildungssektor folgen inzwischen nicht nur den Linien europäischer Bildungspolitik, sondern sind auch – ähnlich den deutschen Entwicklungen – als Lösungsversuche für den verschärften Wettbewerb und die Internationalisierung aller Lebensbereiche zu werten. Dieser Prozess kann mit dem Begriff der »rollenden Bildungsreform« beschrieben werden. (…)
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Analyse

25 Jahre Freiheit. Die neue Generation der Bürger

Von Olga Napiontek
Der Kern der Idee vom Staatsbürger ist die aktive Teilnahme der Individuen an der Gestaltung der Welt, in der sie leben, indem sie sich für öffentliche Angelegenheiten interessieren, sich zu Wort melden, selbst Initiative ergreifen und sich an Entscheidungsprozessen beteiligen. Ein so verstandenes Staatsbürgertum ist kein Privileg von Erwachsenen, sondern kann auch Erfahrung von Kindern und Jugendlichen sein. Wie praktiziert die neue Generation der Polen, junge Menschen, die nach 1989 geboren wurden, ihr Staatsbürgersein, wie gestaltet sie die Zivilgesellschaft mit? Es wird gezeigt, welche Aktivitäten sie unternimmt, und danach gefragt, wie Kinder und Jugendliche in den letzten 25 Jahren darauf vorbereitet wurden, Mitglieder der Zivilgesellschaft zu sein, des Weiteren, welche Chancen sie hatten, diese Rolle kennen und schätzen zu lernen. Vorgestellt werden sowohl individuelles Engagement, beispielsweise die Teilnahme an Wahlen, als auch Gruppenaktivitäten in informellen und formellen Gruppen wie Nichtregierungsorganisationen. (…)
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