PAP* vom 13.02.2013
»Die Zusammenarbeit Polens und der baltischen Staaten im Bereich des Gastransports kann zur Aufhebung der Isolation der Staaten dieser Region im Energiesektor beitragen«, sagte Außenminister Radosław Sikorski am Mittwoch in Riga. Er betonte, dass der Erfolg des Projekts von Litauen abhänge.
Außenminister Sikorski unternimmt einen eintägigen offiziellen Besuch in Lettland, wo er sich mit seinem lettischen Amtskollegen Edgars Rinkēvičs, Parlamentspräsidentin Solvita Aboltina und Ministerpräsident Valdis Dombrovskis traf.
Nach dem Treffen mit Dombrovskis unterstrich Sikorski, dass das Projekt der Zusammenarbeit im Bereich Gastransport mit einer Zufinanzierung der EU – aus den Mitteln der der Europäischen Kommission zur Verfügung stehenden Fazilität Connecting Europe – bis zu einer Höhe von 70 Prozent, abgesehen von unseren länderspezifisch garantierten Geldern, rechnen kann.
»Estland hat umfangreiche Erdgasspeicher, wir werden in Kürze einen Flüssiggasterminal haben und Möglichkeiten, Gaspipelines in die baltischen Länder zu legen«, sagte Sikorski Journalisten. Polen baut einen Flüssiggasterminal in Swinemünde [Świnoujście], der 2014 in Betrieb genommen werden soll. Sikorski hebt hervor, dass für den Erfolg des Projekts der Standpunkt Litauens eine große Bedeutung hat. »Die Entscheidung liegt bei Litauen, ob es sich anschließen will oder ob es bevorzugt, seinen eigenen Flüssiggasterminal zu bauen. Aus unseren Kalkulationen geht hervor, dass man nicht dafür sorgen kann, dass beide Investitionen rentabel sind«, sagte Sikorski.
Am Dienstag hatten die Ministerpräsidenten Donald Tusk und Algirdas Butkevičius bekannt gegeben, dass Polen und Litauen Schlüsselprojekte im Bereich Energie, Verbindungen der Strom- und der Gasnetze, fortsetzen werden.
Gleichzeitig erinnerte Butkevičius daran, dass Litauen den politischen Beschluss über eine vollständige Umsetzung des Dritten Liberalisierungspakets für den Europäischen Energiemarkt gefasst hat, was bis Ende 2014 stattgefunden haben soll. Er hebt hervor, dass bis zu diesem Zeitpunkt in Klaipeda ein Flüssiggasterminal entstehen soll, was eine Diversifizierung des Gassektors in Litauen bedeuten wird. Er fügte hinzu, dass Litauen bereits Verträge für die Lieferung von Flüssiggas aushandelt.
*Polnische Presseagentur
Übersetzung aus dem Polnischen: Silke Plate
Quelle: Ministerstwo Spraw Zagranicznych RP [Außenministerium der Republik Polen] http://www.msz.gov.pl/pl/p/msz_pl/aktualnosci/msz_w_mediach/sikorski__gazociag_do_krajow_baltyckich_przeciw_izolacji_regionu__depesza_z_13_02_2013 (abgerufen am 18.03.2013).