Das Potential der vermuteten Schieferformationen des unteren Paläozoikum in einem Gürtel vom Danziger Pommern (zusammen mit dem angrenzenden Ostseegebiet) bis in die Lubliner Region wurde im Bericht des PIG-PIB (Państwowy Instytut Geologiczny – Państwowy Instytut Badawczy/Staatliches Geologisches Institut – Staatliches Forschungsinstitut) 2012 analysiert.
Auf diese Weise erhielt man die summarischen Bilanz der Ressourcen in der (wahrscheinlichsten) Größenordnung von 0,35 – 0,77 Billionen Kubikmeter, während der Bericht des USGS (United States Geological Survey) aus demselben Jahr einen Wert in geringerer Größenordnung angibt, obgleich dieselbe Methode angewandt wurde. [Dort] wurde von einem kleineren Gebiet von Schieferformationen ausgegangen sowie von pessimistischeren Einschätzungen der Möglichkeiten, Gas aus den einzelnen Öffnungen zu gewinnen.
Die Berichte von EIA/ARI (Energy Information Administration/Advanced Resources International) aus den Jahren 2011 und 2013 wenden eine andere Berechnungsmethode an […] und beziffern größere Gasressourcen als der Bericht des PIG-PIB (nämlich 5,3 – 4,0 Billionen Kubikmeter).
Die dort angewandten Faktoren scheinen trotz allem in Anbetracht der geologischen Bedingungen in Polen zu optimistisch zu sein, was neben der Annahme eines deutlich größeren Gebietes (darin auch die Becken im Süden und im Westen Polens) eine so deutliche Abweichung verursacht haben kann.
Aus diesen Gründen haben die Schätzungen der bilanzierten Ressourcen für unser Land immer noch hypothetischen Charakter. Am glaubwürdigsten scheinen die Schätzungen des Berichtes des PIG-PIB aus dem Jahr 2012 zu sein.
Zurzeit besitzen wir keine verlässlichen Informationen zum Thema industriell förderbare Vorkommen von Schiefergas in Polen. Sie werden nach der Durchführung von Produktionstests in mindestens 100 geplanten Öffnungen möglich. Dies wird erlauben, zu bestimmen, wo auf dem Gebiet der Schieferbecken in Polen Bedingungen für eine wirtschaftlich rentable Gasgewinnung herrschen. Die Informationen, die sukzessiv aus den neuen Öffnungen gewonnen werden, erlauben verlässlichere Schätzungen der Gasressourcen.
Gegenwärtig ist ein beträchtlicher Teil unseres Landes von Konzessionen für die Suche und Erkennung unkonventioneller Gasvorkommen (und anderer Kohlenwasserstoffvorkommen) überzogen.
Vergleicht man die angefügte Landkarte der Konzessionen [hier nicht beigefügt, die Übers.] mit dem Gebiet der angenommenen Schieferbecken in Polen, kann man feststellen, dass das Gebiet, auf dem gegenwärtig Sucharbeiten durchgeführt werden, viel größer ist.
Es umfasst u. a.
Zonen eines möglichen Auftretens von Erdöl im Schiefergestein (östlicher Teil der polnischen Ostsee-Wirtschaftszone, Grenzgebiet zu Russland, östliches Masowien, Lubliner Region an der Grenze zur Ukraine),Gebiete, in denen die geprüften Schieferformationen des unteren Paläozoikums sehr wahrscheinlich nicht die Lagerstättenkriterien erfüllen, zumindest nicht angesichts der zugänglichen Archivdaten,Regionen, wo die Möglichkeiten des Auftretens unkonventioneller Gasvorkommen nur schwach diagnostiziert sind (z. B. in Süd- und Westpolen).
Die Landkarte der Konzessionen zeigt die Pläne und Erwartungen der Firmen, die das Risiko der Suche nach unkonventionellen Kohlenwasserstoffvorkommen eingehen. Erst die Ergebnisse der Suche werden verifizieren, wie zukunftsträchtig die einzelnen untersuchten Gebiete sind.
Übersetzung aus dem Polnischen: Silke Plate
Quelle: Państwowy Instytut Geologiczny – Państwowy Instytut Badawczy: Serwis Informacyjny Państwowej Służby Geologicznej [Staatliches Geologisches Institut – Staatliches Forschungsinstitut: Informationsservice des Staatlichen Geologischen Dienstes]. <http://infolup ki.pgi.gov.pl/pl/gaz-ziemny/zasoby-gazu-w-lupkach-polska> (abgerufen am 14.11.2014).