In dieser Ausgabe veröffentlichen wir Beiträge von zwei bekannten polnischen Geistes- und Gesellschaftswissenschaftlern zu der Verfassungskrise, in der sich Polen derzeit befindet – in des Wortes zweifacher Bedeu-tung. Die Destruktion der polnischen Verfassungsordnung ist Gegenstand scharfer Analyse und Polemik seitens der Verteidiger einer wirksamen Gewaltenteilung. Polnische Wissenschaftler, politische und gesellschaftliche Akteure und Beobachter, die Anhänger einer offenen Gesellschaft sind ebenso beunruhigt über die Verfassung des politischen Diskurses, die Renaissance des autoritären Denkens und Handelns mit ihren negativen Konsequenzen für den gesellschaftlichen Frieden in Polen. Die Überlegungen der beiden Autoren sind in und für polnische Printmedien erschienen und im Netz abruf bar, also Teil einer publizistischen Auseinandersetzung, die in Polens pluralistischer Medienlandschaft stattfindet. Sie haben ihren eigenen zusätzlichen Reiz dadurch, dass sie den Stil der Auseinandersetzung à la polonaise in einem kleinen Ausschnitt wiedergeben und damit der Leserin/dem Leser ein weiteres Fenster öffnen.