Analyse Von Tomasz Szlendak
Die Medien in Polen suchen verstärkt Anzeichen eines jugendlichen Aufruhrs und eines Konflikts zwischen den jungen Menschen und der Generation ihrer Eltern. Man könnte annehmen, dass zu einem solchen Aufruhr der von den älteren Generationen verursachte Klimawandel oder die Einschränkung der Meinungsfreiheit durch die rechtskonservative Regierung führen würden oder auch die neoliberale Ausformung des Marktes, die zur Folge hat, dass junge Menschen nicht mit einer Festanstellung rechnen können. Indessen begehrt die Jugend nicht auf und zwischen ihr und ihren Eltern wächst kein intergenerationeller Konflikt heran. Warum nicht?
Zum Artikel Analyse Von Krystyna Szafraniec
Der Regierungsbericht »Młodzi 2011« (»Jugend 2011«) stellt den Versuch dar, die junge Generation zu porträtieren, die das kommunistische Polen nicht erlebt hat und in der Transformationsphase nach 1989 aufgewachsen ist. Die Mehrheit der Jugend kennzeichnet der beispiellose Anstieg der Ambitionen in Sachen Bildung und Status, hohe Erwartungen an das Lebensniveau, Optimismus, Pragmatismus und eine aktive Lebenshaltung. Allerdings hatte der Massenkonsum von höherer Bildung zur Folge, dass die Bildungsabschlüsse ab- bzw. neubewertet werden. Dies sowie eine hohe Arbeitslosigkeit in der jungen Generation, befristete Arbeitsverträge, unflexible Arbeitszeiten und niedrige Einkommen für Berufsanfänger erschweren die Verwirklichung der beruflichen und persönlichen Pläne der jungen Polen. (…)
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