Analyse Von Elżbieta Opiłowska
Die im Jahr 1945 auf der Grundlage des Potsdamer Abkommens festgelegte deutsch-polnische Grenze trennte mehrere Jahrzehnte lang die im Grenzgebiet lebenden Deutschen und Polen. Obgleich in der Zeit des Kommunismus grenzübergreifende Kontakte zwischen den lokalen Behörden, den Betrieben, Schulen und anderen Institutionen entwickelt wurden, trug diese Phase nur wenig zur deutsch-polnischen Versöhnung bei und wurde von der kommunistischen Propaganda von sozialistischer Völkerfreundschaft und Frieden dominiert. Erst der Zusammenbruch des kommunistischen Systems, die Wiedervereinigung Deutschlands, die Unterzeichnung des deutsch-polnischen Grenzvertrages sowie des Nachbarschaftsvertrages schufen eine solide Grundlage für den Aufbau grenzüberschreitender Beziehungen. Das Ziel dieser Analyse ist es, die Entwicklung der grenznahen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen in den letzten 30 Jahren nachzuzeichnen sowie den Einfluss dreier Kategorien zu untersuchen – des historischen Erbes, der Asymmetrie und der Interdependenz. Der Text stützt sich auf die Analyse von Experteninterviews, deutsche und polnische Dokumente sowie Literatur zum Thema. (…)
Zum Artikel Analyse Von Peter Oliver Loew
Die Außenbeziehungen Polens sind mit Symbolen gepflastert, und zwar sowohl in direkten Kontakten mit Vertretern benachbarter Staaten als auch in Form symbolischer Inszenierungen für innenpolitische Zwecke. Ihnen wird auch im gesellschaftlichen Verständnis von außenpolitischem Handeln eine sehr hohe Bedeutung zugemessen, der sich kaum eine Politikerin, kaum ein Politiker entziehen kann. Ausgehend vom Kniefall Willy Brandts am 7. Dezember 1970 in Warschau beschreibt der Text Versöhnungsgesten, Denkmäler und Erinnerungsorte in den Beziehungen Polens zu seinen Nachbarländern sowie deren Nachhaltigkeit. Dabei zeigt sich, dass diese Gesten nur dann verbindend wirken, wenn sie in beiden Staaten gleichermaßen emotionale und politische Relevanz besitzen. (…)
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