Analyse Von Aleksander Fuksiewicz, Agnieszka Łada
Die Visegrád-Gruppe sieht ihre Aufgabe in der Koordination und im Austausch von Informationen und Positionen. Ihre Mitglieder, Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn, bilden bei der Beurteilung unterschiedlicher europäischer Herausforderungen nicht durchgängig eine Einheit. Sie unterscheiden sich in ihrer Haltung zur Geschwindigkeit der europäischen Integration, zu institutionellen Reformen und der Politik gegenüber Russland ebenso wie in der Beurteilung der Rolle Deutschlands in Europa. Außerdem haben die Innenpolitiken Polens und Ungarns und ihre Anti-EU-Rhetorik zur Folge, dass sich Tschechien und die Slowakei immer häufiger nicht mit ihnen in eine Reihe stellen lassen wollen. Die »Visegráder Vier« lassen sich als »Zwei plus Zwei-Modell« beschreiben. (…)
Zum Artikel Analyse Von Peter Oliver Loew
Die Außenbeziehungen Polens sind mit Symbolen gepflastert, und zwar sowohl in direkten Kontakten mit Vertretern benachbarter Staaten als auch in Form symbolischer Inszenierungen für innenpolitische Zwecke. Ihnen wird auch im gesellschaftlichen Verständnis von außenpolitischem Handeln eine sehr hohe Bedeutung zugemessen, der sich kaum eine Politikerin, kaum ein Politiker entziehen kann. Ausgehend vom Kniefall Willy Brandts am 7. Dezember 1970 in Warschau beschreibt der Text Versöhnungsgesten, Denkmäler und Erinnerungsorte in den Beziehungen Polens zu seinen Nachbarländern sowie deren Nachhaltigkeit. Dabei zeigt sich, dass diese Gesten nur dann verbindend wirken, wenn sie in beiden Staaten gleichermaßen emotionale und politische Relevanz besitzen. (…)
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