Von Heiko Pleines
Zusammenfassung
Eine ganze Reihe von Ratings, erstellt von Freedom House, der Bertelsmann Stiftung, Transparency International und anderen Nichtregierungsorganisationen, versucht, die politische Situation in den Ländern der Welt regelmäßig einer numerischen Bewertung zu unterziehen. Der vorliegende Beitrag untersucht, wie Russland in diesen Ratings abschneidet. Dabei wird die verbreitete Einschätzung zunehmender autoritärer Tendenzen im Wesentlichen bestätigt. Es deutet sich gleichzeitig eine Differenzierung innerhalb der GUS an. Russland bewegt sich in den Ratings zunehmend auf die Werte von Belarus hin, während die Ukraine immer positiver bewertet wird. Die Ratings zeigen jedoch gleichzeitig die Notwendigkeit einer Differenzierung zwischen verschiedenen Politikbereichen. Bezüglich der Korruption etwa, lassen die Ratings weder im zeitlichen noch im regionalen GUS-Vergleich relevante Unterschiede erkennen. Beachtet werden muss aber auch, dass die Aussagekraft der Ratings aufgrund methodischer Probleme und insbesondere aufgrund der Subjektivität der erfassten Indikatoren eingeschränkt ist.