Kein Atommüll nach Sibirien

Von Jens Siegert

Zusammenfassung
Medienöffentlichkeit funktioniert manchmal seltsam, vor allem wenn es um Skandale geht. Seit über fünf Jahren klagen deutsche und russische Umweltschützer und Atomgegner, deutscher Atommüll werde illegal nach Russland exportiert und dort praktisch endgelagert. Die Aktivisten demonstrierten, blockierten und schalteten sogar die Staatsanwaltschaft ein. Doch das öffentliche Echo blieb bescheiden. Der Protest und der Skandal interessierten lediglich die einschlägige Presse wie taz und Frankfurter Rundschau. Und wenn die Tagesschau einmal über die Aktionen in Gronau, bei Aktionärsversammlungen von E.ON oder RWE oder am Hafen von St. Petersburg berichtete, so blieb das folgenlos. Im August dieses Jahres wurden die Atommülltransporte nach Russland eingestellt, weil die Verträge ausgelaufen sind. Und nun wachen plötzlich auch deutsche Medien durch einen Bericht über ähnliche französische Praktiken auf.

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Analyse

Russland und der Wandel der internationalen Erdgasmärkte. Die Bedeutung von Flüssiggas und Schiefergas

Von Robert W. Orttung
Der internationale Erdgasmarkt verändert sich in einem Ausmaß, das die meisten Beobachter bis vor wenigen Jahren nicht haben kommen sehen. Die USA haben neue Technologien entwickelt, mit denen die Produktion unkonventionellen Erdgases ausgeweitet wurde, während gleichzeitig Katar in großem Umfang den Export von Flüssiggas (LNG) aufnahm. Beides hat zu einer Reduzierung der Nachfrage nach russischem Gas geführt. Dadurch war Gazprom gezwungen, seine Exportpläne zu reduzieren und Verträge mit einigen seiner wichtigsten Abnehmer nachzuverhandeln. Das Unternehmen ist mit einer zunehmend unsicheren internationalen Marktumgebung konfrontiert. (…)
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Analyse

Der Energiedialog Russland – EU: 10 Jahre später

Von Inna Chuvychkina
Im Oktober letzten Jahres haben Russland und die Europäische Union den 10. Jahrestag ihrer energiepolitischen Zusammenarbeit gefeiert. Der Weg zur Gestaltung des Energiedialogs war lang und schwer gewesen. Die Energiekooperation wird dabei zunehmend zu einem politischen Faktor. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Schwierigkeiten, die die (Weiter-) Entwicklung des Energiedialogs belasten. (…)
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