Das Urteil im Chodorkowskij-Prozess

Von Heiko Pleines

Zusammenfassung
Am 31. Mai 2005 ist Michail Chodorkowskij, der ehemalige Vorstandsvorsitzende und Mehrheitseigner des russischen Erdölkonzerns Jukos, zu einer Haftstrafe von 9 Jahren verurteilt worden. 18 Monate, die er in Untersuchungshaft verbracht hat, werden abgezogen. Bereits am 27. April hatte ihn das Gericht in allen sieben Anklagepunkten, die von Steuerhinterziehung über Betrug bis zur Bildung einer kriminellen Vereinigung reichen, für schuldig befunden. Die Verlesung der etwa 1.000 Seiten langen Urteilsbegründung nahm etliche Tage in Anspruch. Erst jetzt wurde das Strafmaß verkündet. Diese Verschleppung des Prozessabschlusses sollte offensichtlich dazu dienen, das Medieninteresse zu dämpfen. Dazu erschwert auch die vielbändige Urteilsbegründung eine umfassende Kritik des Urteils. Kaum ein Journalist wird sich mit 1.000 Seiten juristischer Fachsprache auseinandersetzen.

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Analyse

Russland und der Wandel der internationalen Erdgasmärkte. Die Bedeutung von Flüssiggas und Schiefergas

Von Robert W. Orttung
Der internationale Erdgasmarkt verändert sich in einem Ausmaß, das die meisten Beobachter bis vor wenigen Jahren nicht haben kommen sehen. Die USA haben neue Technologien entwickelt, mit denen die Produktion unkonventionellen Erdgases ausgeweitet wurde, während gleichzeitig Katar in großem Umfang den Export von Flüssiggas (LNG) aufnahm. Beides hat zu einer Reduzierung der Nachfrage nach russischem Gas geführt. Dadurch war Gazprom gezwungen, seine Exportpläne zu reduzieren und Verträge mit einigen seiner wichtigsten Abnehmer nachzuverhandeln. Das Unternehmen ist mit einer zunehmend unsicheren internationalen Marktumgebung konfrontiert. (…)
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