Das iranische Atomproblem – ein russischer Standpunkt

Von Wladimir Jewsejew

Zusammenfassung
Der Iran ist einer der größten Erdöl- und Erdgasstaaten der Welt. Das vergangene Jahr stand der Iran mit seiner Nuklearpolitik im Brennpunkt des Interesses der Weltöffentlichkeit. In den letzten Monaten hat sich die Lage noch weiter verschärft. Teheran nutzt im Bestreben, eine regionale Führungsmacht zu werden, geschickt die Widersprüche zwischen den führenden Staaten aus. Der Vorschlag Russlands, eine gemeinsame Firma zur Produktion von atomarem Brennstoff zu gründen, ist zum Gegenstand von Verhandlungen und möglicherweise eines diplomatischen Spiels geworden. Unter diesen Bedingungen ist es besonders wichtig, die Inspektion von iranischen Atomanlagen durch die IAEO fortzusetzen. In jedem Fall wäre es in dieser Situation unklug, den Iran zu isolieren; im Gegenteil, er muss in internationale Prozesse eingebunden werden, da nur dann die Lage im Nahen und Mittleren Osten stabilisiert werden kann.

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Analyse

Warum Russland in Afghanistan mit dem Westen kooperiert

Von David Krickus
Trotz der Befürchtungen, der Westen könnte die UN-mandatierte Militäroperation in Afghanistan zur Sicherung der Kontrolle über lebenswichtige Energieressourcen und Pipelines in Zentralasien ausnutzen, hat sich der Kreml dem Versuch, die Jihadisten in diesem, von Krieg zerrütteten Land zu vernichten, den USA und der NATO angeschlossen. Eine Rückkehr der Taliban an die Macht würde den Herointransfer von Afghanistan nach Russland fördern. Die Dschihadisten würden zudem Aufstände in ganz Zentralasien vorantreiben und diese Strategie nach Russland hineintragen, wo ausländische Dschihadisten im Nordkaukasus ohnehin schon zu bewaff – neten Aufständen, Terroranschlägen und Morden aufrufen. Als Konsequenz hat Russland dem US-NATOMilitärunternehmen eine gewisse Unterstützung angeboten. Beispielsweise wurde ein Luft- und Landkorridor für die Truppenversorgung im Kriegsgebiet zur Verfügung gestellt. (…)
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Analyse

Stolperstein Georgien: Die Auswirkungen des georgisch-russischen Konflikts auf Russlands WTO-Beitritt

Von Johannes Wetzinger
Nach Ansicht vieler Beobachter befindet sich Russland nach langwierigen Verhandlungen in der Zielgeraden auf dem Weg zu einem Beitritt zur Welthandelsorganisation (World Trade Organization, WTO). Doch noch sind nicht alle Uneinigkeiten ausgeräumt. Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor bleibt die Position des WTO-Mitglieds Georgien, das sich in einem tief verwurzelten Konflikt mit Russland befindet. Die Staatsführung der Südkaukasusrepublik macht ihre Zustimmung zu Russlands Beitritt derzeit von Konzessionen Moskaus abhängig und könnte so einen Beitritt blockieren. Für Georgiens Politik bieten die Verhandlungen ein seltenes Druckmittel – aber auch ein ernst zu nehmendes Risiko. (…)
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