Analyse Von Susann Worschech
Die ukrainische Zivilgesellschaft hat sich durch den Krieg stark verändert – quantitativ und qualitativ. Aktiver als je zuvor engagieren sich Ukrainer:innen ehrenamtlich in humanitärer Hilfe, Kunst und Kultur; aber auch im Widerstand gegen Russlands Angriffskrieg. Darüber hinaus finden im zivilgesellschaftlichen Handeln soziale Innovation und Transformation statt, welche die Gesellschaft – auch trotz deutlicher Verluste unter Aktivist:innen – für den künftigen Weg der europäischen Integration, weiteren Demokratisierung und im Überstehen des Krieges stärken.
Zum Artikel Analyse Von Andrea Priebe, Dorothée Marth
Trotz einer langen feministischen Tradition gilt die Ukraine infolge kolonialer, totalitärer und kommunistischer Erfahrungen gegenwärtig nicht als Musterbeispiel funktionierender Geschlechtergerechtigkeit. Mit der Artikulation frauenpolitischer Forderungen und der Neu- bzw. Wiederformierung feministischer Gruppen tun sich die Ukrainerinnen seit dem Zerfall der Sowjetunion schwer. Der feministische Diskurs ist vorrangig akademischer Natur, gesellschaftlich aktive Gruppen agieren ohne starkes Mandat. Mit der Gruppe FEMEN etabliert sich seit 2008 eine neue frauenpolitisch bewegte Generation, die mit alten Paradigmen bricht und die Geschlechterdebatte vorantreibt. (…)
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