Analyse Von Andrei Dörre
Mobile Viehwirtschaft ist unter den in weiten Teilen Zentralasiens bestehenden natürlichen Bedingungen eine vorteilhafte und deshalb seit Jahrhunderten verbreitete Wirtschaftsform. In vorkolonialer Zeit wie während der Zarenherrschaft und der Epoche des Sozialismus zogen Menschen ungehindert von Herrschaftsoder Verwaltungsgrenzen mit ihrem Vieh in jahreszeitlichem Rhythmus zu ihren Weideplätzen, auch wenn administrative Maßnahmen oder ideologische Vorgaben sie zu sesshafter, besser zu kontrollierender Wirtschaftsweise anhalten sollten. Erst die neuen, viel hermetischer geschlossenen Grenzen der Nachfolgerepubliken der UdSSR stellen unüberwindbare Hindernisse dar und sind Ursachen für zwischenstaatliche Konflikte, aber auch sozio-ökologische Probleme.
Zum Artikel Analyse Von Vera Belaya, Maryna Mykhaylenko
Die Situation der Landwirtschaft in Kasachstan ist heute durch eine Reihe von Problemen gekennzeichnet, die zum Teil aus der Sowjetzeit ererbt, zum Teil aber auch aus der Transformation hervorgegangen sind, z. B. ein niedriger ländlicher Entwicklungsstand, geringe Produktivität u. a. durch mangelnde Finanzierung wegen ungenügender Kreditmöglichkeiten. Der Staat hat Schritte zur Reform des Agrarsektors eingeleitet, die aber bei weitem nicht ausreichen. Die Weiterentwicklung der Landwirtschaft ist eine Schlüsselaufgabe bei der Weiterentwicklung der Wirtschaft des Landes. (…)
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