Das Museum des Zweiten Weltkriegs war der Versuch, die Geschichte dieses Kriegs aus einer globalen Perspektive darzustellen und mit der polnischen Sichtweise zu verbinden. Paweł Machcewicz und sein Team haben das 2017 eröffnete Museum zu einer einzigartigen Erzählung über den Krieg werden lassen. Doch die seit 2015 amtierende national-konservative Regierung erklärte, es sei unpolnisch und nicht militärisch genug. Nach langem Tauziehen wurde die Museumsleitung im Frühjahr 2017 entlassen. Paweł Machcewicz »zeigt in seinem Buch eindrücklich, wie schwierig es ist, eine gemeinsame Sprache zu finden, um den Zweiten Weltkrieg zu beschreiben« (Ulrich Herbert).
»Die Art und Weise, wie die kommenden Generationen von Polen sich selbst, die Demokratie und Europa sehen werden, hängt zumindest zu einem gewissen Grad davon ab, ob sie einen Zugang zur komplizierten Geschichte ihres Landes während des Zweiten Weltkriegs haben werden. Das erste vom Museum aufgegriffene Thema, der Zusammenbruch der Demokratie, könnte nicht dringender sein als heute. Die Präsentation des Krieges als weltumspannende Tragödie könnte nicht lehrreicher sein. Die Beseitigung des Museums ist ein Schlag gegen das globale Kulturerbe.« Timothy Snyder
Paweł Machcewicz (geb. 1966) ist Professor für Geschichte am Institut für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Er hat wichtige Bücher über den Zweiten Weltkrieg, den Kommunismus und den Kalten Krieg geschrieben. Das Museum des Zweiten Weltkriegs in Danzig ist auf seine Anregung hin entstanden; zwischen 2008 und 2017 war er sein Direktor.