Analyse Von Roland Götz
Als am 8. September 2005 in Berlin im Beisein von Bundeskanzler Schröder und Präsident Putin von den beteiligten Unternehmen eine Absichtserklärung zum Bau einer Erdgaspipeline durch die Ostsee unterzeichnet wurde, fi el der Startschuss für ein seit Jahren diskutiertes Projekt. An diesem ist der russische Gaskonzern Gazprom stark interessiert, weil mit der Unterwasserpipeline die Transitländer Belarus, Polen und die Ukraine umgangen werden, durch die alle Gasfernleitungen von Russland nach Westeuropa bisher führen. Auch die deutsche Wirtschaft, der Aufträge beim Bau des technisch anspruchsvollen, mehrere Milliarden Euro teuren Großprojekts winken, begrüßt das Vorhaben. Missstimmung wurde allerdings in Polen, dem Baltikum und der Ukraine erzeugt, weil dort der Eindruck entstanden war, Deutschland und Russland setzten sich über die Interessen anderer Länder hinweg. (…)
Zum Artikel Analyse Von Katerina Bosko [Malygina]
Nach dem Machtwechsel in Kiew im Februar 2010 haben sich die russisch-ukrainischen Beziehungen dynamisch verbessert. Ein Eckpunkt war die Unterzeichnung eines neuen Gasabkommens im April 2010, das der Ukraine Vorzugspreise für Erdgasimporte gewährt, die als Pachtleistung für die Stationierung der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim verstanden werden. Gleichzeitig werden bilaterale Kooperationen im Erdgasbereich, insbesondere bezüglich der Transitpipelines, intensiv diskutiert.
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